TSV Steinhaldenfeld - 2019 | Vereinsnachrichten Nr. 66
Gemeinsame Trainingsbekleidung und Tikots in der Spielgemeinschaft Entwicklung Jugendmannschaften 13 2019 | Vereinsnachrichten Nummer 66 Der TSV Steinhaldenfeld hatte in den letzten Jahren in seiner Fußballabteilung durch eine Reihe von bedarfsgerechten neuen Ange- boten und durch die Gewinnung von neuen Trainern besonders im Jugendbereich ein enormes Wachstum zu verzeichnen. So konn- ten wir binnen 8 Jahren die Zahl unserer Ju- gendmannschaften im Spielbetrieb von 6 auf 16 vergrößern. Die Zahl der jugendlichen Mit- glieder der Fußballabteilung wuchs im selben Zeitraum um ca. 40%. Vor 8 Jahren hatten wir keine Teams in den Altersklassen D-, C- und B-Jugend. Seit 1,5 Jahren sind wir nun wieder in jeder Altersklasse mit mindestens einer, in vielen Jugenden sogar mit zwei Mannschaf- ten vertreten, die durch eine sehr engagierte und kollegiale Trainerschaft betreut und wei- terentwickelt werden. Ein zentraler Baustein für diese insgesamt recht dynamische Entwicklung ist für uns die Kooperation mit unserem Nachbarverein SKG Max-Eyth-See im Rahmen einer langfristig angelegten Spielgemeinschaft im Altersbe- reich A- bis D-Jugend. Dabei haben wir den Charakter einer derartigen Kooperation von einem reinen Zweckbündnis auf Zeit hin zu einer langfristig angelegten und auch äußer- lich sichtbaren Partnerschaft verändert. Spiel- gemeinschaften sind grundsätzlich kein neuer Ansatz. In der Vergangenheit wurden Spielge- meinschaften auch zwischen unseren beiden Vereinen als temporäre Zusammenschlüsse auf ein Jahr gebildet, wenn einer oder beide Vereine in einer Altersklasse nicht genügend Spieler für eine eigene Mannschaft haben soll- te. ImFolgejahr konnte dann, sofern beideVer- eine über ausreichend viele Spieler verfügten, die Kooperation wieder gelöst werden. In der Konsequenz entstand in den jeweiligen Grup- pen mitunter keine besonders enge Bindung unter den Spielern. Von dieser Grundhaltung haben wir uns vor ca. 2 Jahren verabschiedet und eine deutlich engere Kooperation verein- bart, mit demZiel dieVereinsbindung für Spie- ler beider Vereine zu steigern. Die Analyse der Ausgangssituation ergab in beiden Vereinen ein ähnliches Bild: während wir in den unteren Altersklassen (Bambini bis E-Jugend) einen starken Zustrom von Spielern zu verarbeiten hatten, verloren wir mit zunehmendem Alter der Spieler immer mehr Mitglieder. In den obersten Altersklas- sen (besonders A- und B-Jugend) wurde es für beide Vereine immer schwieriger, eigene Mannschaften zu stellen. Neben den bekann- ten Drop-Out-Faktoren “Konkurrierende Frei- zeitangebote“, “erhöhte Anforderung in Schu- le/Ausbildung“, “Veränderte Interessenslage“, die bei Spielern ab der C-Jugend zur Aufgabe Fußballjugend „Ihr macht das sehr gut“ des Hobbies Fußball führen, schlagen auch verstärkt Vereinswechsel zu leistungsstärke- ren Teams zu Buche, da ab der D-Jugend in ei- nem nach Leistung sehr ausdifferenzierten hi- erarchischen Ligabetrieb gespielt wird, der die Jugendarbeit in kleineren Vereinen erschwert. Um den in der Analyse identifizierten Pro- blemen zu begegnen, haben beide Verei- ne vor 2 Jahren eine langfristig angelegte Spielgemeinschaft für alle Mannschaften ab der Altersklasse D-Jugend vereinbart. Die Grundidee ist es zunächst, für die Spieler Durchgängigkeit von einer Altersklasse zur nächsten zu schaffen und so die Bindungen innerhalb der jeweiligen Trainingsgruppen aber auch zwischen den Trainingsgruppen zu festigen. Gemeinsame, altersübergreifende Veranstaltungen, wie beispielsweise gemein- same Ausflüge, Feiern oder Trainingslager, sorgen für ein Zusammenwachsen zwischen den Altersklassen und somit zu einer zusätz- lichen Vermischung. Die Trainer werden aus beiden Vereinen rekrutiert und arbeiten eng zusammen. Ab der C-Jugend trainieren un- sere Gruppen in jeder Woche im Wechsel auf dem Gelände der SKG Max-Eyth-See und des TSV Steinhaldenfeld. Beide Vereine fungieren somit in der Sparte Jugendfußball als eine Art “Virtueller Gesamtverein“. Um unsere deutlich engere Partnerschaft auch nach außen sichtbar zu machen, haben wir gemeinsame Trainingsbekleidung und gemeinsame Trikotsätze, jeweils mit dem Rü- ckenaufdruck “SGM Max-Eyth-See/Steinhal- denfeld“ beschafft. Während die Trainingsbe- kleidung von den Spielern bzw. deren Eltern privat bezahlt wird, konnten wir die neuen Tri- kotsätze durch Spenden bzw. Trikotwerbung von Unternehmen aus unserem Einzugsgebiet finanzieren. Für unsere Werbepartner hat die- se Kooperation ebenfalls Vorteile, da deren Trikotwerbung nun im Umfeld zweier Vereine sichtbar ist. Die Rückschau auf die letzten 18 Monate zeigt uns die Richtigkeit unseres Ansatzes. Zwi- schen den Spielern beider Vereine existieren praktisch keine Grenzen mehr, Freundschaf- ten wurden vereinsübergreifend geknüpft, die Bindungen in und zwischen den Gruppen sind sehr stark geworden. In den Altersklassen B-, C- und D-Jugend sind wir seit einiger Zeit wie- der in der Leistungsstaffel vertreten. Manche Spieler, die uns vor Jahren zu leistungsstärke- ren Vereinen verlassen haben, kehren wieder zurück, da unsere Mannschaften attraktiver geworden sind. In den unteren Altersklassen (Bambini bis E-Jugend) agieren beide Vereine weiterhin ge- trennt. Zum einen haben beide Vereine in die- sen Altersklassen jeweils genügend Zustrom von jungen Nachwuchskickern, um eigene Gruppen zu etablieren. Zum anderen wollen wir den zum Teil sehr jungen Kindern und de- ren Eltern einen Wechsel des Trainingsortes während derWoche ersparen und ihnen mög- lichst wohnortnah ein Sportangebot machen. Neben Auszeichnungen durch den Würt- tembergischen Fußballverband (WFV) und durch den DFB hat unsere Jugendarbeit in den letzten Monaten immer wieder auch eine Würdigung durch Vertreter anderer Vereine erfahren. Zitat eines Jugendtrainers eines an- deren Stuttgarter Clubs: „Ich beobachte eure Entwicklung schon ein Weilchen und muss sagen: ihr macht das sehr gut.“ Es sind auch solche, eher unscheinbaren Momente, die uns anspornen, die positive Entwicklung der letz- ten Jahre weiter voranzutreiben. Christian Saumweber FUSSBALL
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