TSV Steinhaldenfeld - 2020 | Vereinsnachrichten Nr. 67

13 2020 | Vereinsnachrichten Nummer 67 Freunden und Klassenkameraden bestehen- den Mannschaftsumfeldes wird mitunter unterschätzt, sportlicher Erfolg hingegen weiter aufgewertet. Die Verbände leisten mit der immer stärkeren Ausdifferenzierung des Jugendspielbetriebes nach “Leistung“ dieser Entwicklung weiter Vorschub. Eine Reform des Ligasystems vergrößert in der neuen Saison die Zahl der Liga-Ebenen beispiels- weise in der A- und B-Jugend von heute 7 auf zukünftig 8. Der Abstand der kleinen zu den größeren Vereinen steigt an, der “Wech- seldruck“ nimmt bei ambitionierten Spielern (oder sind es eher deren Eltern?) zu. Nicht selten führen dann diese Vereinswechsel im Übrigen zu einer vorzeitigen Beendigung der Fußballlaufbahn, weil sich der Jugend- spieler trotz vergrößertem Zeitaufwand für das Training beim neuen Verein nicht in der gewünschten Weise etablieren kann und da- durch der Spaß am Fußball verloren geht. Die kleinen Vereine wiederum verlieren dadurch Spieler und tun sich zunehmend schwer, Mannschaften zu stellen. Sie können sich deshalb dem Leistungsgedanken nicht ein- fach verschließen, sondern müssen ihrerseits versuchen, möglichst“weit oben“ in der Liga- pyramide zu spielen. Die (momentan) schwä- cheren Spieler kommen in diesem ergeb- nisorientierten Fußball in der Folge nicht auf genügend Spielzeit, wenn es nicht gelingt, in einer zweiten Mannschaft oder wenigstens durch zusätzliche Testspiele ein passendes Angebot zu machen. Trainer geraten dann mitunter auch von Seiten dieser Spieler bzw. deren Eltern schnell unter Druck, ihnen wird vorgeworfen, zu leistungsorientiert zu den- ken. Es wäre wünschenswert, die Situation für unsere Jugendtrainer zu vereinfachen. Was durch Verbände und Behörden für uns als Verein und für unsere Jugendtrainer an Zusatzanforderungen verursacht wird, haben wir nicht in der Hand. Darüber hinaus können wir – als Eltern und Spieler – jedoch schon einiges tun. Der Schlüsselbegriff heißt Wert- schätzung, eine Sache, die sich nicht in Wor- ten oder Geschenken zum Saisonabschluss äußern muss. Die größte Wertschätzung, die ein Trainer und ein Verein erfahren darf, ist, dass die Spieler und deren Eltern zu ihm und zu seinem Verein halten, und anerkennen, dass er nicht jederzeit für jeden die optimale Lösung finden kann. Dass sie mithelfen, ge- meinsammit anderen imVerein etwas aufzu- bauen, was mehr bietet als nur Fußballsport: Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft Gleich- gesinnter und Freunde, die vielleicht ein gan- zes Leben erhalten bleiben. Die Präsidentin des Landessportverbandes Baden-Württemberg und unsere Ministerin für Jugend, Kultus und Sport schrieben vor kurzem in einem Brief an alle Sportvereine in Baden-Württemberg: “Der organisierte Sport ist eine wichtige gemeinschaftsstiftende Kraft in Baden-Württemberg. Sportvereine sind keine Zweckbündnisse, sondern Wer- tegemeinschaften.“ All jenen Spielern und Eltern, die das erkannt haben – und unser Eindruck aus der abgelaufenen Saison ist, dass deren Zahl schon heute nicht klein ist und hoffentlich weiter zunimmt – ebenfalls ein ganz großes Dankeschön für die Unter- stützung des Jugendfußballs beim TSV. Markus Matt, Christian Saumweber Jugendleiter Abteilung Fußball, TSV Steinhaldenfeld FUSSBALL Ehrenamtspreis des DFB für Markus Matt Auch in diesem Jahr wird unsere erfolgreiche Jugendarbeit von den Verbänden gewür- digt - unser langjähriger Jugendtrainer und amtierender stellvertretender Jugendleiter Markus Matt erhält im Rahmen der "Aktion Ehrenamt" des DFB die Ehrenamtsurkunde für vorbildliche Leistungen in unserer Jugend. Bei der vom WFV-Bezirk Stuttgart ausgerich- teten Ehrenamtsgala konnte unser Markus Matt aus den Händen von Ex-FIFA-Schieds- richter Knut Kircher die Ehrenamts-Urkunde entgegennehmen. Neben Vertretern aus an- deren Stuttgarter Vereinen war damit auch wieder der TSV Steinhaldenfeld bei der Preis- verleihung vertreten. Und wieder wurde mit Markus ein würdiger Preisträger gefunden - auch stellvertretend für die gesamte TSV- (und SKG-) Jugendarbeit. Und diese hat Mar- kus durch seine jahrelange Trainertätigkeit und sein großes Engagement auch neben dem Platz maßgeblich mitgeprägt. An dieser Stelle nochmals "Herzlichen Glückwunsch!" Die wiederholte Auszeichnung von TSVlern durch den WFV und den DFB zeigt uns auch, dass wir doch nicht ganz auf dem falschen Weg sind. Die Würdigung von Markus moti- viert hoffentlich auch unsere schon aktiven Trainer und Ehrenamtlichen. Und vielleicht aber auch welche, die es noch nicht sind... Michael Bulling

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